Hans-Joachim Liesenfeld ist der Motor der Sonderausstellung zum 100-jährigen Jubiläum im Heimatmuseum in Heilbad Heiligenstadt.
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Hans-Joachim Liesenfeld ist der Motor der Sonderausstellung zum 100-jährigen Jubiläum im Heimatmuseum in Heilbad Heiligenstadt.

Kein Radio ohne das Handwerk

30. Oktober 2023

Sonderausstellung zur 100-jährigen Radiogeschichte im Eichsfelder Heimatmuseum

Radiomachen ist Handwerk. Gleichzeitig wäre das Radiomachen ohne Handwerk nicht möglich. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Radiogeschichte – am 29. Oktober 1923 wurde der offizielle Rundfunk in Deutschland eröffnet – ist eine neue Sonderausstellung im Eichsfelder Heimatmuseum in Heilbad Heiligenstadt eröffnet worden. Sie ist noch bis zum 28. Februar 2024 zu sehen.

Motor der Ausstellung war, wie in den Jubiläumsjahren zuvor, Hans-Joachim Liesenfeld, Ehrenmitglied im Verein zur Förderung des Handwerks Thüringen e.V. „Mit dem Datum wurde die Tür in ein Zeitalter aufgestoßen, das auch unseren heutigen Alltag prägt. Es hat den Grundstein für das digitale Zeitalter gelegt. So konnten viele Ideen der damaligen Erfinder durch die schnell voranschreitende Technik und Digitalisierung verwirklicht werden“, erklärt der Rentner, der als Rundfunk- und Fernsehtechnikermeister gearbeitet hat. Das besondere Jubiläum miterleben zu dürfen, sei für den Mann, den die meisten nur „Dixi“ nennen, ein Lebenstraum.

Werbung für das Handwerk und die Elektrotechnik-Berufe

Seit Jahrzehnten sammelt Hans-Joachim Liesenfeld interessante Objekte und hat einen einzigartigen Fundus aufgebaut. Dank seiner Reparaturen und der Pflege sind alle Radios der Ausstellung voll funktionstüchtig. Damit leistet er einen wertvollen Beitrag zur Veranschaulichung der Rundfunkgeschichte und repräsentiert das Handwerk, insbesondere die Berufe der Elektrotechnik, praxisnah.

Die neue Ausstellung ist unter dem Motto „Den Physikunterricht ins Museum verlegen und die Praxis hautnah miterleben – Wissenschaft zum Anfassen“ aufgebaut worden. Sie lässt kleine und große Gäste, vor allem Schüler, Auszubildende und Studierende sowie Lehrende in die faszinierende Welt der Radiogeschichte eintauchen und nicht zuletzt den unschätzbaren Wert des traditionellen Handwerks erkennen. Die Ausstellung schafft es, Jugendliche, die sich am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn befinden, für eine Ausbildung im elektrotechnischen Bereich zu begeistern, was gerade in Zeiten des technologischen Fortschritts und der Digitalisierung von großer Bedeutung ist.

Vorträge und Vorführungen können zu Projekten führen

Mit Hilfe von Vorträgen und praktischen Vorführungen an alten und neuen Rundfunkgeräten wird die Entwicklung der Technik bis zum DAB+-Empfänger anschaulich dargestellt. Daneben werden den Besuchern auch analoge und digitale Grundlagen nahegebracht. Ein Teil der Ausstellung dokumentiert den Ausbildungsstand im Physikunterricht in Form von Lehrmitteln, speziell der elektronischen Experimentierbaukästen, an denen die Funktion der originalen Geräte erläutert wird. Schüler und Interessierte sind dazu eingeladen, Projektwochen oder Projektarbeiten durchzuführen.

In der Ausstellung ist unter anderem das Gerät AEG D-Zug dreiteilig zu sehen, das die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft Berlin im Jahr 1924 in Mahagoni-Ausführung auslieferte.
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In der Ausstellung ist unter anderem das Gerät AEG D-Zug dreiteilig zu sehen, das die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft Berlin im Jahr 1924 in Mahagoni-Ausführung auslieferte.